Tiere haben mich schon als Kind begeistert. Sobald ich sprechen konnte, ging es los mit Tiernamen und spannende Fakten - für freiwillige und unfreiwillige Zuhörer. Dabei habe ich allerdings sehr lange die Gruppe ausgespart mit der ich heute arbeite: die Insekten. Ekel und Angst haben sich erst viele Jahre später (Anfang 20) gelegt, als ich über das Zeichnen einen anderen Zugang zu den Sechsbeinern gefunden habe. Dabei hatten es mir ihre Formen, die Symmetrie und die winzigen Strukturen angetan und ich habe begonnen mich immer weiter mit der Gruppe zu beschäftigen. Ich bin eingetaucht in eine gigantische Welt, mit tausend Fragen und unheimlich viele Entdeckungen.
Meine Definition von Paradies.
Ausprobieren, Neues Lernen und Verknüpfen.
Ohne eine gewisse Herausforderung und neues Wissen wird mir schnell langweilig. Deshalb habe ich ganz unterschiedliche Ausbildungen und Kurse gemacht, getestet was mir Spaß macht und vor allem eigene Ideen entwickelt. Keiner dieser Wege war ein Umweg, denn heute kann ich alles miteinander Verknüpfen und von jeder Erfahrung etwas mit in meine Arbeit einbringen.
Nach der Schule habe ich eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin in Heidelberg an der Uniklinik gemacht und im Anschluss in der Onkologie und Ambulanten Versorgung gearbeitet. Die Unterstützung und Beratung von Patienten in herausfordernden Situationen macht mir dabei am meisten Freude und als Studienassistentin konnte ich bis zum Ende meines Masters neben dem Studium weiter in diesem Bereich arbeiten (Unimedizin Rostock).
In Heidelberg habe ich Biowissenschaften studiert und alle Kurse zu Tieren belegt die möglich waren. Ich war auf jeder möglichen Exkursion. Mindestens 1x. Da ich aber lieber draußen als im Labor bin, und mag wenn mein Forschungsobjekt mehr als eine Zelle hat, ging es für den Master in Integrativen Zoologie nach Rostock. Hier habe ich viel über Fische, Pflanzen und Genetik gelernt und dann durch einen sehr glücklichen Zufall auch die Arbeitsgruppe gefunden, in der ich aktuell meine Doktorarbeit schreibe.
In der Natur zu sein macht nicht nur Spaß, es tut auch dem Kopf und dem Körper gut. Diese Erfahrung habe ich selbst gemacht, sie wird aber auch von aktuellen Studien gestützt. Als Wald-Gesundheitstrainerin kann ich meine Kompetenzen aus der Zeit als Pflegekraft und mein biologisches Wissen verknüpfen. In der Ausbildung, die ich bei der Kneipp-Ärztekammer für Präventionsmedizin gemacht habe kommen verschiedene Elemente aus dem klassischen Shinrin-yoku, dem Waldbaden, Yoga, Qi Gong aber auch aus der Klimatherapie mit dem Ziel zusammen die Naturverbundenheit und gleichzeitig die Gesundheit zu stärken und zu fördern.
Für mich war es eine Herausforderung zu studieren. Die Schulzeit war schon etwas her und ich habe nebenbei gearbeitet. Mir wurde dadurch noch einmal verstärkt klar, dass es nicht selbstverständlich ist Zugang zu Bildung zu haben und viele Themen wirken so komplex, dass man es gar nicht erst allein probiert. Um das zu ändern habe ich eine Ausbildung zur Natur- und Umweltpädagogin gemacht. Ich möchte mein Wissen gut vermitteln können, andere daran teilhaben lassen und ihnen den Zugang zu schwierigen Themen ermöglichen. Und ich möchte zeigen, dass lernen Spaß macht, wir unendlich viel in der Natur entdecken können und natürlich meine Begeisterung weitergeben.
Seit einem Jahr mache ich Führungen im Botanischen Garten und seit diesem Jahr arbeite ich mit dem IGA Park in Rostock zusammen.
Da ich Dinge ungern halbherzig angehe beginne ich im Juli mit einer Ausbildung zur Journalistin. Ich möchte mich professionell mit Wissenschaftskommunikation auseinandersetzen, lernen gute und verständliche Texte zu schreiben und einfach viel Neues lernen.
Der NDR hat mich für die Sendung NordTour bei meinen Abendführungen im Botanischen Garten begleitet. Vielen Dank für diesen spannenden Aufnahmetag!